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Wundheilungsstörungen
Bei Wundheilungsstörungen wird der Prozess der Wundheilung durch körperliche und/oder persönlich bedingte Einflussfaktoren beschränkt.
Wundheilung

Wundheilungsstörungen

Wie und ob eine Wunde gut verheilt, ist einerseits von Art und Ausmaß der Wunde selbst, aber auch vom gesundheitlichen Zustand des Patienten abhängig. Bei einem gesunden Menschen ist der körpereigene Prozess der Wundheilung darauf ausgerichtet, die Wunde so schnell wie möglich zu verschließen. Fremdkörper werden durch das Immunsystem beseitigt.

Die Wundheilung ist ein komplizierter Ablauf, bei dem unterschiedliche Phasen ineinander übergehenden und verschiedene Funktionen im Körper zum Einsatz kommen. Wird dieses Ineinandergreifen von körperlichen Abläufen durch Faktoren im Körper selbst oder auch von außen beeinträchtig, kann es zu Wundheilungsstörungen kommen.

Wundheilungsstörungen aufgrund der Wunde selbst

Obwohl der körpereigene Heilungsprozess nach dem Entstehen einer Wunde auf Hochtouren läuft, kann auch dieser an seine Grenzen gelangen. Ist die Wunde sehr groß und tief, ist das Risiko einer Infektion hoch. Langwierige Entzündungsprozesse, die als Folge des Abwehrsystems entstehen, verlangsamen die Wundheilung, wodurch die Wunde anfällig für äußerliche Einflüsse bleibt.

Wundheilungsstörungen sind auch nach Operationen keine Seltenheit. Wird die Wunde zu straff vernäht oder werden die Fäden der Naht zu früh entfernt, kann es zu Problemen bei der Wundheilung kommen. Auch wenn eine Wunde ständigem Druck und körperlicher Anstrengung ausgesetzt ist, wird der Wundheilungsprozess gestört.

Wundheilungsstörungen durch individuelle Faktoren

Grundsätzlich erfolgt die Wundheilung bei jüngeren Menschen schneller und komplikationsloser als bei älteren. Bei älteren Patienten nimmt die Durchblutung der Haut sukzessive ab und auch das Immunsystem ist schwächer als in jungen Jahren.

Allerdings kann auch der Lebensstil des Patienten Wundheilungsstörungen begünstigen. Ein Mangel an Eiweiß, Vitaminen oder Spurenelementen kann dazu führen, dass die körpereigenen Heilungsprozesse gehemmt und verlangsamt werden. Ebenso kann sich starkes Übergewicht oder auch starkes Untergewicht durch eine Mangelernährung negativ auf die Wundheilung auswirken.

Wundheilungsstörungen können auch als Folge von übermäßigem Alkoholgenuss, Drogenabhängigkeit und übermäßigen Zigarettenkonsum entstehen. Allgemein gilt: Ein gesunder Lebensstil fördert eine unkomplizierte Wundheilung.

Wundheilungsstörungen durch Krankheiten

Wundheilungsstörungen sind häufig eine Folge von Krankheiten. So sind chronische Wunden oft ein begleitendes Symptom von Blutarmut, peripheren arteriellen Verschlusskrankheit, venöser Insuffizienz, Tuberkulose, HIV und Diabetes mellitus. Bei all diesen Erkrankungen ist es entscheidend, die Grunderkrankung zu therapieren, um auch die Wundheilungsstörung erfolgreich behandeln zu können.

Auch Medikamente können Wundheilungsstörungen verursachen. Insbesondere Medikamente, die das Immunsystem schwächen, wie zum Beispiel Kortison oder Zytostatika (werden bei der Krebstherapie eingesetzt), beeinflussen den Prozess der Wundheilung in hohem Maße. Schon kleinste Verletzungen heilen infolge dieser Wirkstoffe nur schwer ab, weil die Neubildung von Zellen gehemmt wird.

Sabrina Mandel